IDEE

Eine Postkarte, die den umzugestaltenden Ort als freigestaltbare Fläche zeigt und sowohl analog als auch digital versendet werden kann, dient dazu, die Ideen und Wünsche der Anwohner*innen abzufragen.

FUNKTION

Ist ein Ort identifiziert, der neu gestaltet oder verändert werden soll, kann eine Aufnahme des Ortes als Vorlage dienen, um Ideen zu sammeln und die Vorstellungen der Beteiligten sichtbar zu machen. Einzelne oder Gruppen können jeweils eigene Entwürfe erarbeiten, Ideen ausprobieren, verwerfen und anpassen. Dies können sie zuhause tun oder auch im Rahmen eines „Vor-Ort-Workshops“, der gleichzeitig zum Meinungsaustausch und Loswerden von Fragen dienen kann.

Zur Präsentation der Ergebnisse können die Bilder sowohl analog vor Ort oder online ausgestellt und per QR-Code im physischen Modell der Stadt platziert werden. Die Beteiligten können ihre Entwürfe auch selbst mit einem entsprechenden Hashtag # versehen über Social Media teilen.

PRAXISBEISPIEL

Im Rahmen der informellen (Bürger-) Beteiligung „Meine Idee für den Stöckachplatz“ wurden Ideen für die Fassaden eines geplanten Neubaus gesammelt. Anfang September wurden dafür rund 3000 Postkarte mit einem Foto des Stöckachplatzes, die die Fassaden des künftigen Neubaus als frei gestaltbare Flächen zeigen an die Anwohner rund um den Stöckachplatz verteilt. Die Karte konnte auch auf dem städtischen Beteiligungsportal heruntergeladen werden. Die Zeichenvorlage konnte frei bearbeitet werden und eingereicht, per Mail eingesendet oder mit dem #stadtselbstgedacht auf den Social Media Kanälen geteilt werden. Auf dem Stöckachfest  konnten die Bürgerinnen und Bürger ebenfalls das kreative Mitmachangebot nutzen und direkt am Stöckachplatz eine Gestaltungsidee zu Papier bringen. Die Darstellung der eingereichten Beiträge reicht von einfachen (Hand-) Skizzen und Kommentaren über Collagen und Zeichnungen bis hin zu aufwendigen Visualisierungen. Das Spektrum der Ideen reichte von Grünfassaden über Vorschläge zum Einsatz von Kunst und Farbe oder Sitzmöglichkeiten bis hin zu Unterstellmöglichkeiten bei Regen.  

ZIELGRUPPE

Die Methode eignet sich für alle Altersgruppen von Kindern und Jugendlichen bis hin zu Senioren, die in der Umgebung wohnen und mit der Immobilie in Kontakt kommen. Durch die unterschiedlichen Möglichkeiten, die eigenen Ideen zu visualisieren (von Bleisift-Skizze bis hin zu aufwendiger Collage oder digitaler Visualisierung) sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich. 

GRENZEN

Die Methode eignet sich vor allem zum Sammeln von Ideen, bringt aber nicht automatisch einen Diskurs über die Vorschläge mit sich. Zwar geben wiederholt vorkommende Vorschläge (z.B. Begrünung der Fassade) ein Stimmungsbild ab, ein Meinungsaustausch kommt aber nur in Kombination mit einer „analogen“ Veranstaltung zustande.